Spiele mit Kindern im Wald

Im Wald bieten sich für Kinder unzählige Erlebnis- und Spielmöglichkeiten. Mit Bewegung, Geschicklichkeit, Wettbewerb und Wissen lässt sich ein unvergesslicher Tag zwischen den Bäumen gestalten.

Teilweise liefert der Wald selbst Spielmaterial. Für fast alle Spiele im Wald braucht es kaum oder keine besonderen Hilfsmittel oder aufwendige Vorbereitung. Ein Wald “liefert” wie von selber erlebnispädagogische Spiele im Wald, die nicht nur den Kindern gefallen. Neben organisierten Beschäftigungsmöglichkeiten bilden schon die reine Bewegung und die Vielfalt von Natur und Wachstum spannende Aktivitäten. Idealerweise haben die erwachsenen Begleiter eine Auswahl an Spielen vorbereitet. Auf diese Weise lässt sich auf das Alter und die Stimmung der Kinder eingehen.

Diese sieben Spiele im Wald mit Kindern empfehlen sich besonders:

Einprägen und erinnern

Im Wald spielen
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Im Wald treffen Kinder auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Bäumen und Bodenbeschaffenheiten. Das natürliche Unterholz setzt sich aus vielen kleinen Einzelteilen zusammen. Spiele für Kinder im Wald können die Abwechslung und das “Chaos” als Grundlage nutzen.

Einem Kind werden die Augen verbunden und es wird zu einem Baum in der Umgebung geführt. Dort ertastet es den Stamm und die Rinde. Dann wird das Kind zum Ausgangsplatz zurückgeführt, von dem aus auch der betastete Baum sichtbar ist. Die Augenbinde wir abgenommen und das Kind versucht, seine haptischen Eindrücke auf die Optik zu übertragen.

Eine spannende Alternative ist das optische Erfassen eines Stücks des Bodens. Nach dem Abgrenzen einer ungefähr ein Quadratmeter großen Fläche mit Kreidepulver oder einer Schnur betrachtet ein Kind die Fläche eine Minute lang. Anschließend muss es seinen Blick abwenden und aufzählen, was es alles gesehen hat. Wer die meisten “Fundstücke” aufzählt, hat gewonnen. Durch das Hinzulegen oder Wegnehmen einzelner Details kann das Bestimmen der fehlenden oder hinzugekommenen das Spielen erweitern. 

Direktes und indirektes Zielwerfen

Spielen im Wald
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In einem Wald fallen viele Pflanzenteile an, die sich als Wurf- und Zielspielzeug gut eignen. Die beiden typischsten flugfähigen “Ersatzbälle” sind Zapfen und lose Äste, die wie Speere funktionieren.

Zielgerichtetes Werfen kann je nach Alter der Kinder und vorhandenem Zufallsmaterial kreativ organisiert werden. Ovale und runde Zapfen lassen sich gut auf ein Gefäß oder ein Loch im Boden zielen.

Erhöht wird die Schwierigkeit durch indirekt zu treffende Ziele. Dafür muss der Zapfen an einen Stamm prallen und über Bande im Ziel landen. Als Bande können senkrechte Baumstämme genauso dienen wie abgeholztes und liegendes Holz.

Für längliche und gegebenenfalls spitze Äste kann eine weiche Bodenfläche zum Ziel erklärt werden. Statt der Zielgenauigkeit auf markierte Flächen und Punkte kann auch die Zahl der stecken gebliebenen “Speere” das entscheidende Wettbewerbskriterium sein.

Ausweiten lässt sich das Spielen durch das Schlagen eines Zapfens mit einem dicken Ast in einer Art Waldbaseball.

Kreativ mit mehreren Bäumen spielen

kreativ im Wald spielen
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Mehrere Kinderpaare oder kleine Grüppchen suchen sich jeweils einen Baum aus. Mit einem Stück Kreide sollen sie eine Markierung so hoch wie möglich anbringen. Dabei dürfen sie keine Hilfsmittel nutzen und dürfen nur ihre Körper als Steighilfen einsetzen.

Ein  Bandmaß oder Zollstock hilft beim späteren Vergleich. Kreidestücke in unterschiedlichen Farben erleichtern die Zuordnung.

Für ein Suchspiel markieren einzelne Kinder oder Paare mehrere Baumstämme oder andere markierbare Stellen mit Kreide. Dabei können Pfeile oder geometrische Figuren als Orientierungshilfen dienen. Ziel das Spiels ist, dass später ein anderes Kind zu einem “Schatz” geführt wird. Die Spuren sollten an mindestens zehn Stellen verteilt werden.

Um Wettbewerb zu schaffen, lassen sich mehrere Pfade in sternförmig auseinander führenden Richtungen anlegen. Wenn alle Pfade fertig sind, starten alle Kinder gleichzeitig auf einem ihnen fremden Pfad und versuchen, den Schatz schnellstmöglich und zuerst zu finden. 

Balancieren und Geschicklichkeit

Kinder im Wald - Balancieren
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Im Wald liegen meist irgendwo Baumstämme und Stapel herum. Sie eignen sich ähnlich wie Baumstümpfe zum Balancieren und Erklettern.

Varianten sind Wettrennen einbeinig hüpfend, rückwärts oder seitwärts laufend und in Trippelschritten. Wenn das Holz sich ohne Verletzungsrisiko dafür eignet, sind auch barfüßige Balanceakte eine spannende Erfahrung.

Neben der Geschwindigkeit können Standübungen zu einem lustigen Spielgeschehen führen. Es geht darum, möglichst viele Kinder gleichzeitig auf einem Stamm oder Stumpf unterzubringen. Kleine Gruppen können auf demselben Untergrund versuchen, sich gegenseitig zu übertreffen. Als erschwerende Zusatzaufgabe kann das balancierende Kind gleichzeitig einen dünnen Ast auf einem Finger ausbalancieren oder einen Zapfen auf den Kopf legen, der nicht herunterfallen darf.

Bäume und Pflanzen raten

Kinder im Wald - Bäume raten
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Für etwas ältere Kinder bieten sich Ratespiele rund um den Wald an. Blätterformen, Nadelarten und Rinde bieten sich für die Baumbestimmung an.

Ein Spielleiter oder Kinder sammeln fünf bis zehn unterschiedliche Pflanzenteile und deponieren sie nebeneinander an einem Startpunkt. Anschließend nimmt ein anderes Kind ein Teil auf und bringt es unter Benennung des Namens zu dem passenden Baum. Dann ist das nächste Kind dran. Wer die Kombination von Erkennen und schnellstem Zuordnen schafft, gewinnt.

Vorbereitet werden kann das Spiel durch eine Art selbst erstellte Ansichtsgalerie. Dort werden Beispiele der typischen Pflanzenteile gesammelt, ausgestellt und beschrieben und eventuell mit Schildchen beschriftet.

Außer den Bäumen kann auch das Untergehölz wie Farn, Gestrüpp, rankende Pflanzen und alle anderen botanischen Lebewesen einbezogen werden. Erschwert wird das Spiel durch verbundene Augen und dem zuerst ertasteten Benennen der Pflanzenteile. In diesem Fall eignen sich nur in der Form deutlich unterscheidbare Exponate. 

Kreativität mit Bodenbild und Mosaik

Waldboden Mosaik
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Farben und Formen der vielen im Wald zu findenden Pflanzen und Pflanzenteile ermöglichen, aus den Funden optische Motive zu schaffen. Jedes Kind, Paar oder Gruppe bekommt eine freigeräumte Bodenfläche als “Leinwand”. Mit zufällig gefundenem Material wie Ästen, Blättern, Gräsern, Nadeln, Rinde und Steinen schaffen die Improvisationskünstler Darstellungen und Bilder. Die Aufgabe kann vom abstrakten Bild mit ästhetischem Ziel bis zum Versuch gegenständlicher Motive reichen.

Bewertungen und Wettbewerb stehen bei diesem Spiel im Hintergrund. Flache zweidimensionale Zusammenstellungen können bei geeignetem Material auch dreidimensional ausgeweitet werden. Mit Steinen lassen sich Türme stapeln und aneinandergelagerte Äste bilden Kuppeln und Pyramiden.

Denkbar ist auch der Bau einer Murmelbahn, bei der das gesamte Bodenbild mit einer zusammenhängenden Laufkuhle für die Murmeln versehen wird. Wenn Luftzug und Wind herrscht, erhöht das gleichzeitige Befestigen in möglichst dekorativer Form den Schwierigkeitsgrad.

Erfühlen, Ertasten und Riechen

Tastspiel - Wald mit Kindern
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Die vielfältigen Sinneseindrücke, die in einem Wald entstehen, lassen sich für Spiele unterschiedlichster Art nutzen. Mit einer Augenbinde oder in einem Pappkarton versteckt erfühlen die Kinder den Inhalt oder das, was sie in der Hand halten. Statt die Hände zu benutzen, kann der Spielleiter oder ein anderes Kind das Objekt über die Haut beispielsweise des Arms streichen lassen.

Im herbstlichen Wald sind Gerüche besonders ausgeprägt. Mit verbundenen Augen versuchen die Kinder, durch Gerüche Zuordnungen zu Pflanzentypen und Arten vorzunehmen. Wer zuerst oder am schnellsten eine vereinbarte Anzahl erreicht, gewinnt. Fehler ergeben Punktabzug. Dabei kann in der Strenge variiert werden. Entweder werden Blüten einfach als Blumen definiert oder die Gattung muss dazu genannt werden.

Spielen rund um den Geruch kann mit einem Mörser unterstützt werden. Die Pflanzenteile werden zerrieben, sodass sie nicht mehr erkennbar sind. Anschließend muss die Nase sie zuordnen.


Bildquelle: Shutterstock

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