In den Ferien oder in der Badesaison zieht es Jahr für Jahr zahlreiche Kinder ins Freibad oder an den Baggersee. Schaut man sich jedoch aktuelle Zahlen an, so ist dies vielleicht gar keine so gute Idee – denn in Deutschland können laut einer Umfrage der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft fast 60 Prozent aller Zehnjährigen noch nicht richtig schwimmen.
Da ein Sprung ins kühle Wasser für Nichtschwimmer gefährliche Folgen haben kann, solltet ihr euer Kind möglichst früh in einem kindgerechten Schwimmkurs anmelden, in dem es an der Seite eines erfahrenen Lehrers das Schwimmen lernen kann. Doch ab welchem Alter ist ein solcher Schwimmkurs eigentlich empfehlenswert? Und mit welchen Kosten sollte man rechnen? Die Antworten auf diese und weitere wichtige Fragen liefert euch unser folgender Ratgeber-Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- Schwimmen lernen ist für euer Kind enorm wichtig, weshalb ihr es ihm so früh wie nur möglich beibringen solltet.
- Ab dem 5. Lebensjahr besitzt euer Kind die idealen motorischen Voraussetzungen, um schwimmen zu lernen.
- In einem Schwimmkurs wird euer Kind zusammen mit anderen Kindern von einem erfahrenen Lehrer unterrichtet.
Schwimmkurs für Kinder: Ist das wirklich notwendig?
Wenn ihr möchtet, das euer Kind früh schwimmen lernt, müsst ihr es natürlich nicht zwangsläufig in einem Schwimmkursanmelden: Alternativ könnt ihr eurem Nachwuchs auch selbst das Schwimmen beibringen.
Dennoch ist ein spezieller Kurs in der Regel die bessere Wahl, da euer Kind hier von einem erfahrenen Schwimmlehrer unterrichtet wird und diesen aufgrund einer gewissen Distanz auch eher ernst nimmt – was bei Mama und Papa vielleicht nicht immer der Fall ist. Eventuell habt ihr aber auch selber Probleme mit der richtigen Fortbewegung im kühlen Nass, sodass sich auch hier ein professioneller Schwimmkurs als erste Wahl erweist.
Ganz nebenbei sind natürlich noch einige weitere Kinder zusammen mit eurem Kind in dem besagten Kurs, wodurch er auch gleich viel mehr Freude macht und nicht als lästige Lehrveranstaltung angesehen wird.
Ab welchem Alter soll mein Kind schwimmen lernen?
Eigentlich gibt es keine feste Regel dafür, wann ein Kind schwimmen lernen muss. Je eher ein Kind den richtigen Umgang mit Wasser lernt, desto besser ist es jedoch: Kinder, die sich bereits sicher im kühlen Nass fortbewegen können, verfügen über ein Gefühl von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit und werden bei einem Besuch im Freibad nicht von anderen Kindern ausgelacht, die schon schwimmen können – ja, Kinder können manchmal sehr grausam sein.
Doch welches Alter eignet sich nun besonders gut für die Anmeldung in einem Kurs? Laut Meinung vieler Experten und Ärzte liegt das ideale Alter zwischen fünf und acht Jahren, da die motorischen Voraussetzungen für das Erlernen dieser neuen Art der Fortbewegung erst ab dem fünften bis sechsten Lebensjahr vorhanden ist.
An den Umgang mit Wasser könnt ihr euer Kind allerdings schon viel früher gewöhnen: Bereits ab dem vierten Monat könnt ihr mit eurem Nachwuchs einen Babyschwimmkurs besuchen, in dem ein spielerischer Umgang mit dem feuchten Wasser ganz klar im Vordergrund steht.
Daran erkennt man einen guten Kinder-Schwimmkurs
Ein guter Schwimmkurs lässt sich an einigen Kriterien leicht erkennen: So wird euch bei einem seriösen Anbieter etwa eine kostenlose Probestunde angeboten, bei der ihr und euer Kind in den Kurs “hineinschnuppern” könnt. Hier solltet ihr definitiv ebenfalls vor Ort sein, um auf ein weiteres Kriterium zu achten: Die Freundlichkeit des Schwimmlehrers gegenüber seinen Schülern.
Ein guter Lehrer sollte niemals zu streng sein, damit den Kids der Unterricht auch Freude bereitet – hierzu gehört auch ausgesprochenes Lob gegenüber einzelner Schüler, wenn diese einen Erfolg erzielt haben. Ein guter Schwimmlehrer sollte zudem über das ein oder andere Zertifikat verfügen, das er auf Nachfrage auch vorzeigt.
Kinder-Schwimmkurse: Dieses Ziel soll erreicht werden
Das Ziel eines jeden guten Schwimmkurses ist es, dass euer Kind auf der einen Seite das Schwimmen beherrscht und auf der anderen Seite die Freude am Wasser für sich entdeckt.
Damit der Ehrgeiz der Kinder geweckt wird, die an sie gestellten Aufgaben zu erfüllen, winkt am Ende der meisten Schwimmkurse auch noch eine Prüfung, die es zu bestehen gilt – hierbei handelt es sich in der Regel um die Seepferdchen-Prüfung. Neben dem eigentlichen Lernen des Schwimmens vermittelt ein guter Kurs aber auch die Baderegeln der DLRG, die auch Kinder schon beherrschen sollten.
Diese Schwimmabzeichen kann euer Kind erreichen
Sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene gibt es einige Schwimmabzeichen, die man sich mit seinen erlernten Fortschritten erarbeiten kann. Welche das genau sind, haben wir hier für euch zusammengefasst.
Seepferdchen
Das Seepferdchen ist das wohl bekannteste Schwimmabzeichen und zugleich das erste Abzeichen, das sich euer Kind erarbeiten kann.
Hierfür ist ein Sprung vom Beckenrand sowie 25 m Schwimmen erforderlich, im Anschluss daran wird noch ein Gegenstand aus etwa brusthohem Wasser herausgeholt.
Seehund Trixi
Der Seehund ist ein Tier, das viel Spaß im Wasser hat. Genau für diesen Spaß steht auch das Schwimmabzeichen “Trixi”, für dessen Erhalt mehrere Aufgaben erfüllt werden müssen:
- 25 m Rücken- oder Kraulschwimmen
- 25 m Brustschwimmen
- 7 m Streckentauchen
- 15 m mit einem Wasserball dribbeln
- ein Kopfsprung vorwärts
- eine Rolle vorwärts oder rückwärts im Wasser
Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze
Das Jugendschwimmabzeichen in Bronze richtet sich an fortgeschrittene Schwimmer und steht in der Regel nach dem Seepferdchen auf der Agenda. Um es zu erreichen, müssen folgende Aufgaben erfüllt werden:
- ein Sprung vom Beckenrand
- 200 Meter in maximal 15 Minuten schwimmen
- einen Gegenstand aus zwei Meter tiefem Wasser heraufholen
- ein Sprung aus einem Meter Höhe
- Kenntnis der Baderegeln
Deutsches Jugendschwimmabzeichen in Silber und Gold
Nach dem Jugendschwimmabzeichen in Bronze stehen noch das Jugendschwimmabzeichen in Silber und Gold auf dem Lehrplan eines guten Schwimmers.
Beide Abzeichen beinhalten eine Reihe an schwierigeren Aufgaben und richten sich in erster Linie an ältere Kinder – so muss euer Kind für das Goldabzeichen beispielsweise mindestens 9 Jahre alt sein.
Die häufigsten Fragen rund um Schwimmkurse
Wie lange dauert ein Kurs?
In der Regel umfasst ein guter Schwimmkurs zwischen 15 und 20 Unterrichtsstunden, 10 sollten es aber mindestens sein. Eine einzelne Unterrichtsstunde dauert 30 bis 45 Minuten.
Wie häufig findet ein Schwimmkurs statt?
Idealerweise sollte solch ein Kurs regelmäßig stattfinden – idealerweise einmal pro Woche am gleichen Tag.
Wie viele Kinder nehmen an einem Kurs teil?
Das ist natürlich von Kurs zu Kurs unterschiedlich, in den meisten Fällen sind es jedoch maximal acht Kinder pro Kurs. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Kursleiter problemlos auf jedes Kind eingehen kann.
Wie teuer ist ein guter Schwimmkurs?
Je nach Länge des Kurses können durchaus 60 bis 120 Euro anfallen – die Preise schwanken hier leider stark. Wichtig ist jedoch in erster Linie, dass ihr euer Kind in sicheren Händen wisst und es sich in dem Kurs auch wohlfühlt.
Fazit
Wenn ihr sichergehen wollt, dass euer Kind möglichst früh schwimmen lernt, erweist sich ein Schwimmkurs als ideale Möglichkeit. Hier wird euer Nachwuchs von einem erfahrenen Lehrer in einer kleinen Gruppe mit weiteren Kindern unterrichtet, sodass sich schon bald die ersten Fortschritte feststellen lassen. Nach einem erfolgreich absolvierten Schwimmkurs warten dann auch viele tolle Schwimmabzeichen wie das Seepferdchen oder der Seehund Trixi, die das Selbstbewusstsein eures Kindes sowie dessen Umgang mit dem nicht immer ungefährlichen Wasser zusätzlich steigern.